Veranstaltungshinweis
des ARBEITSKREISES KRITISCHER JURISTINNEN UND JURISTEN (AKJ)
des FRIEDENSFORUMS FREIBURG
und der GRüNEN ALTERNATIVEN FREIBURG (GAF)
Anlässlich des „Tages der Menschenrechte“ am 10. Dezember 2010
veranstalten die drei o.g. Organisationen bzw.Initiativen eine
gemeinsame Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem
„bekanntesten Rüstungsgegner Deutschlands“, Jürgen Grässlin.
Ort: KG I Universität, Hörsaal 1098 (1015, wie auf dem
Flyer abgedruckt, ist nicht mehr aktuell), 20 Uhr.
Der Tod ist ein Meister – auch aus Freiburg
Wie rüstungsexportierende Unternehmen in Baden-Württemberg durch
Waffenexporte an menschenrechtsverletzende und kriegsführende
Staaten profitieren – und was wir dagegen tun können
Vortrag und Diskussion mit Jürgen Grässlin
In den vergangenen Jahren steigerte Europameister Deutschland
seine Waffenlieferungen auf ein erneutes Rekordniveau. Moralische
Grenzen existieren nicht: Gewehre, Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge,
Panzer und Militärelektronik wurden an kriegsführende und
menschenrechtsverletzende Regime geliefert. Mit deutschen Waffen und
Lizenzvergaben wird Öl ins Feuer der Kriege und Bürgerkriege in
aller Welt gegossen.
Der Koalitionsvertrag unter der neuen christlich-liberalen
Bundesregierung lässt auch zukünftig das Schlimmste befürchten. Neue
Großaufträge aus den USA, Frankreich, Saudi-Arabien und den
Vereinigten Arabischen Emiraten sichern die Profite der
baden-württembergischen Rüstungsindustrie. Kriegsprofiteure sind die
Stuttgarter Daimler AG, Heckler & Koch in Oberndorf und
Freiburgs tödlichste Firma Northrop Grumman/LITEF.
Dabei hätte Deutschland aus den Opferzahlen der Vergangenheit
lernen müssen. Allein die Direktexporte und Lizenzvergaben der
Gewehre und Maschinenpistolen von Heckler & Koch haben bis heute
mehr als 1,5 Millionen Menschen das Leben gekostet, eine weitaus
größere Zahl von Opfern zeitlebens verstümmelt. Mit seinen
Waffenexporten leisten gerade baden-württembergische Unternehmen
Beihilfe zum Massenmorden in aller Welt.
Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, startet die
Friedensbewegung im Frühjahr 2011 die neue Kampagne »AKTION
AUFSCHREI – Rüstungsexporte stoppen, den Tätern Name und Gesicht,
den Opfern eine Stimme geben«. Als Zeichen friedlichen Denkens
fordert Grässlin mit dem Modell der »Friedensstadt Freiburg«, u.a.
das Siegesdenkmal durch ein Deserteursdenkmal zu ersetzen.
Zum Referenten: Laut DIE ZEIT ist Jürgen Grässlin »Deutschlands
bekanntester Rüstungsgegner«, Der Spiegel nennt ihn »Deutschlands
prominentester Rüstungsgegner«. Als Bundessprecher der Deutschen
Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK),
Sprecher der Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD) und als
Vorsitzender des RüstungsInformationsBüros (RIB e.V.) in Freiburg
setzt er sich aktiv für konkrete Schritte zur Abrüstung ein.
Grässlin ist Autor zahlreicher Bücher über Waffenexporte und
Militäreinsätze. Mehrere seine Biografien und konzernkritischen
Bücher wurden Bestseller. Im Jahr 2009 erhielt Grässlin den »Preis
für Zivilcourage« der Solbach-Freise-Stiftung.