mit Bettina Marx
19. Mai 2011, 20 Uhr • Uni-Freiburg • KG II Hörsaal 2004
Der Gazastreifen ist nur 42 Kilometer lang und 12 Kilometer breit. Für seine 1,5 Millionen Einwohner ist er ein großes Freiluftgefängnis. Seit Jahren leben sie fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten in zunehmender Armut in diesem schmalen Küstenstreifen. Der Großteil der Bevölkerung ist von Nahrungsmittelhilfe abhängig, die Wirtschaft ist ruiniert, das Bildungssystem ist überfordert und die Gesundheitsversorgung überlastet. Die Jugend von Gaza sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Die in Gaza herrschende Hamas und die israelische Besatzung lassen ihr keinen Raum zur freien Entfaltung.
„Ich wünschte, Gaza würde im Meer versinken“, sagte einmal Israels früherer Ministerpräsident Jitzhak Rabin. Doch Gaza versinkt nicht im Meer. Und seine Menschen verschwinden auch dann nicht, wenn sie hinter Mauern weggeschlossen und von der Welt vergessen werden.
Am kleinen Gazastreifen entscheidet sich die Zukunft des Nahen Ostens. Nur wenn die Probleme auf dieser Brücke zwischen Ägypten und Israel gelöst werden, kann auch der Nahostkonflikt beigelegt werden.
Die Journalistin und Buchautorin Bettina Marx wird in ihrem Vortrag einen Überblick über Geschichte, Gesellschaft und Wirtschaft des Gazastreifens geben.
Dabei wird sie sich folgenden Fragen widmen:
Wie leben die Menschen an der Mittelmeerküste zwischen Israel und Ägypten? Wie empfinden sie ihr Schicksal? Wie berichten ausländische Journalisten über die Lage der Palästinenser, speziell über die Lage im Gazastreifen? Und schließlich: Welche Auswirkungen haben die Revolutionen und Revolten in der arabischen Welt auf die Bewohner des Gazastreifens?
(Kooperation zwischen dem Kommunalen Kino Freiburg und palästinensischen ‚Aktivist_innen‘)