Liebe Unterstützende,
heute (10.8.2017) erhielten wir die Nachricht, dass Navid Farzad ein Abschiebungsverbot nach §60 Abs. 7 Aufenthaltsgesetz erhalten wird und zunächst eine Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr, die danach verlängert werden kann. Damit erhält er auch eine Arbeitserlaubnis.
Herzlichen Dank für die Unterstützung!
Unterstützungsschreiben/Unterschriftenaktion PDF
Abschiebung eines afghanischen Mannes
Liebe FreundInnen der Asyl- und Friedensbewegung in Freiburg,
Liebe KollegInnen, MitbürgerInnen, GemeinderätInnen,
Ein 30-jähriger Mann, den wir gut kennen, ist im Alter von 23 Jahren von Afghanistan nach Pakistan geflohen. 2012 ist er in Deutschland eingereist. Navid Farzad wohnt in der Nähe von Freiburg. Bis vor kurzem hat er in Vollzeit mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag bei einem beliebten Döner-Restaurant in Freiburg gearbeitet.
Navid hat ab 2005 für die Internationalen Streitkräfte als Leibwächter und Begleiter von NATO-Konvois gearbeitet. Sein Asylantrag wurde dennoch abgelehnt, über einen Wiederaufgreifensantrag wurde noch nicht entschieden.
Da Navid bei seiner Tätigkeit im Afghanistan-Krieg traumatisierienden Erlebnissen ausgesetzt war, wurde bei ihm von einem Facharzt und zwei PsychologInnen eine posttraumatische Belastungsstörung festgestellt.
Nun soll jedoch nach einem Schreiben des Landratsamts die Abschiebung nach Afghanistan vorbereitet werden, falls er nicht bereit ist freiwillig auszureisen. Navid kann jedoch nicht nach Afghanistan zurückkehren. Als ehemaliger Beschäftigte der alliierten Streitkräfte ist er dort besonders gefährdet.
Navid kommt aus Jalres in Maidan-Wardak, einer Gegend, die nach einem neuen Bericht des „European Asylum Support Office“ seit 2008 durch die Taliban in einer besonderen Weise destabilisiert wurde. Im August 2015 hat der Gouverneur die Provinz Jalrez als explosiv beschrieben. Seit den Anschlägen auf deutsche Einrichtungen wissen wir auch, dass Kabul und Mazar-i-Sharif nicht mehr sicher sind. Nach dem Anschlag auf die deutsche Botschaft in Kabul wurde im Juni 2017 ein bundesweiter Abschiebestopp nach Afghanistan von der Bundesregierung beschlossen.
Wir wissen jedoch nicht, wie lange dieser Abschiebestopp eingehalten wird. Straftäter, Gefährder und Menschen, die bei der Passbeschaffung nicht mitwirken werden ohnehin weiter abgeschoben.
Darum wurde für Navid eine Petition beim Petitionsausschuß des Bundestags eingereicht.
Wir wollen, dass Navid Farzad eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland erhält und hier in Frieden ohne Angst leben kann.
So geben Sie Ihre Unterschrift ab:
Per Post schicken: Freiburger Friedensforum, Stühlingerstr. 7, 79106 Freiburg
Mailen: fff@fffr.de
Die Unterschriften werden an den Petitionsausschuß des Bundestags weitergeleitet.
Ich/Wir fordern ein Bleiberecht in Deutschland für Navid Farzad!
Name Adresse Unterschrift
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ErstunterzeichnerInnen: Peter Adler, Dr. Michael Berger, Dr. med. Arndt Dohmen, Virginia Edwards-Menz, Dr. Guntram Ehrlenspiel, Dorothea Adler-Flittner, Jürgen Grässlin, Martina Herrmann, Gideon Horowitz, Pfarrer Christian Keller, Dr. Oebel-Horowitz, Tobias Pflüger, Barbara Volhard, Dr. Manfred Westermeyer, Annegret und Helmut Zeilinger
Gruppen: Freiburger Friedensforum, Afghanischer Humanitärer Verein Freiburg, Betriebsgruppe Radio Dreyeckland